Dunkle Schokolade

Dunkle Schokolade stärkt die Blutgefäße: Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie. Die Flavonoide des Kakao verringern oxidativen Stress in den Zellen und verbessern über mehrere Stunden die Funktion des Endothels, einer für die Herzgesundheit wichtigen Zellschicht an der inneren Oberfläche der Blutgefäße.

"Wenn wir den Studienteilnehmern 100 Gramm dunkle Schokolade gaben, war ihre Gefäßfunktion deutlich verbessert. Und dieser Effekt dauerte üblicherweise mehr als drei Stunden an", berichtete Studienleiter Dr. Charalambos Vlachopoulos, Herz-Spezialist an der Medizinischen Universität in Athen.

Bei gesunden jungen Erwachsenen, so zeigte sich im Detail, verbessert der Konsum von Schokolade mit hohem Kakao-Gehalt die so genannte Endothelfunktion deutlich messbar.

"Diese Ergebnisse sind sehr bedeutsam, weil die Endothelfunktion ein 'Spiegel' des gesamten kardiovaskulären Systems ist", erklärte Dr. Vlachopoulos. "Ist die Funktion des Endothels der Arterien beeinträchtigt, so gilt das als zusätzlicher Risikofaktor - neben den klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder zu hohen Blutfettwerten." Das Endothelium beinhaltet eine dünne Zellschicht, die die innere Oberfläche aller Blutgefäße bedeckt, und unter anderem für die Elastizität der Gefäßwände verantwortlich ist und das Zusammenklumpen von Blutplättchen verhindern soll.



Kakao und Kakaoprodukte sind seit Jahrhunderten weltweit nicht nur wegen ihrer kulinarischen Vorzüge beliebt, in der traditionellen indianischen Medizin galt Kakao auch als magische und heilende Pflanze. Vielleicht gar nicht zu unrecht, wie jetzt die moderne Forschung zeigt. Denn Untersuchungsergebnisse haben in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass dunkle Schokolade einen hohen Gehalt an Flavonoiden aufweist. Diese natürlichen Antioxidanzien können bis zu einem gewissen Grad die negativen Auswirkungen von so genanntem oxidativen Stress neutralisieren, der in der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten eine ungünstige Rolle spielt. "Damit wird dunkle Schokolade vom wohlschmeckenden Genussmittel zu einem wertvollen, gesundheitsförderlichen Lebensmittel," ist Dr. Vlachopoulos ueberzeugt.

"Bisher liegen noch nicht ausreichend Forschungsergebnisse vor, um klar sagen zu können, dass Kakao oder kakaohältige Schokolade die Zahl oder die Gefährlichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirklich reduzieren kann", schränkt dazu Prof. Dr. Eckart Fleck, Direktor der Abteilung fuer Kardiologie des Deutschen Herzzentrums in Berlin, ein. "Zumal bei ausdauerndem Schokoladekonsum auch Gewichtszunahmen aufteten koennen, die bekannter Massen ein Risiko darstellen." Aber bis wir noch mehr Details kennen, kann man Schokolade immerhin als etwas Genüssliches sehen, das eventuell auch die Herzgesundheit unterstützt."

Auch das Deutsche Institut für Ernährungsforschung führte kürzlich eine große Untersuchung durch. Für die online in der Fachzeitschrift "European Heart Journal" veröffentlichte Studie beobachteten die Ernährungswissenschaftler über eine Dauer von mindestens zehn Jahren die Lebensweise und Gesundheit von mehr als 19.300 Erwachsenen zwischen 35 und 65 Jahren. Diejenigen, die am meisten Schokolade aßen (im Schnitt 7,5 Gramm pro Tag), hatten einen niedrigeren Blutdruck und ein um 39 Prozent vermindertes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden als diejenigen, die mit durchschnittlich 1,7 Gramm pro Tag am wenigsten Schokolade aßen.





Worauf genau dieser positive Effekt beruht, ist unklar. Frühere Studien legen nahe, dass sogenannte Flavanole dafür verantwortlich sein könnten. Diese Pflanzenstoffe kommen im Kakao vor und werden mit einem niedrigeren Blutdruck in Verbindung gebracht. Dass in schwarzer Schokolade besonders viel Kakao verwendet wird, könnte der Studie zufolge daher auch erklären, warum schwarze Schokolade auf Herz und Blutdruck mehr positive Auswirkungen hat als weiße und Milchschokolade.

Hemmungslos mit Schokolade vollstopfen sollte sich aber niemand: "Kleine Mengen Schokolade können bei der Vermeidung von Herzkrankheiten helfen", erklärt Studienleiter Brian Buijsse. "Aber nur, wenn man dafür auf anderes Essen mit hoher Energiedichte - etwa Snacks - verzichtet, um das Körpergewicht stabil zu halten."


Lesen Sie dazu auf Welt.de

Ein Beitrag aus dem ARD Ratgeber Gesundheit

Hören Sie ein Radio-Interview mit Dr. Brian Buijsse auf WDR 5



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